Eingetretene Pfade bringen dir nur mittelmäßigen Umsatz. Neue Wege machen dich reich.
Du kennst doch bestimmt Paypal, oder?
Vielleicht hast du selbst auch schon einmal damit gezahlt?
Kannst du dir vorstellen, was passiert wäre,
wenn die Paypal-Gründer damals nicht etwas völlig neues, was sich damals noch keiner vorstellen konnte,
auf den Markt gebracht sondern
stattdessen einfach an dem bestehenden Banken-Abrechnungsverfahren „rumgebastelt“ hätten?
Wäre dann eine ebensolche
innovative Zahlungsmöglichkeit entstanden?
Am Anfang stand eine komplett verrückte Idee.
Denn wer kommt schon darauf,
jetzt auf einmal mit seiner E-Mail-Adresse
zu zahlen und Zahlungen entgegen zu nehmen?
„Ich brauche doch dafür eine Kontonummer“
war die gängige Denkweise damals.
Eine Übertragung von Geld
von E-Mail-Adresse zu E-Mail-Adresse
konnte sich niemand vorstellen.
Komplettes Neuland also.
Jetzt kamen da zwei Leute an
und machten die Übertragung
zwischen zwei Leuten nur über die E-Mail-Adresse möglich.
Du konntest also zahlen,
ohne deine Kontonummer anzugeben.
Die Idee dahinter war einfach:
Niemand wollte bei Internet-Zahlungen
gerne seine Kontonummer
und Bankverbindung herausgeben.
Man hatte dabei immer ein ungutes Gefühl,
denn man kannte ja den Verkäufer nicht
und wusste auch nicht, was er mit diesen
wichtigen persönlichen Daten jetzt
noch so alles anstellen würde.
Es musste also eine Zwischenstelle her,
die die Transaktion vornehmen würde
und das Geld, quasi anonym, vom
Überweisenden an den Zahlungsempfänger zustellte.
Die sensiblen Daten verblieben nur bei dem „Zahlungsvermittler“ und
der Empfänger der Zahlung erhielt
nie die echten Daten des Auftraggebers.
Nur die E-Mail-Adresse des jeweils
Anderen war bekannt.
Mit den ansteigenden Umsätzen
der Internet-Auktionsplattform Ebay
war diese Zahlungsform natürlich hoch populär,
denn wer wollte schon einem gerade
kennen gelernten, womöglich noch
privaten Verkäufer, alle seine
Daten zukommen lassen?
Zudem bestand immer noch die Unsicherheit,
dass der Verkäufer die Ware auch tatsächlich besaß
und nicht irgendwelche zusammen kopierten Bilder
der Ware ins Netz gestellt hatte.
Oder, dass man als Besteller statt der
Original-Software Raubkopien erhielt.
Das Problem war also zusätzlich,
dass man eine Möglichkeit haben musste
und zu Unrecht gezahltes Geld zurück holen konnte.
Bei Banken war dies bis dato so geregelt,
dass man ein Lastschrift „zurück geben“
und sich damit ergaunertes Geld wieder
überweisen lassen konnte.
Mit der Abgabe einer Überweisung hatte man
dagegen „verloren“. Eine Überweisung war eine
„unbedingte Anweisung an die Bank“,
einen bestimmten Geldbetrag an
den Empfänger zu übertragen und
nach der Ausführung des Auftrags
war das Ganze erledigt.
Zurück holen unmöglich.
Bei dem neuen Zahlungsdienst war das anders:
Verkäufer konnten sich mit dem Logo „Käuferschutz“ schmücken und Käufer dadurch darauf vertrauen,
das Geld im Falle des Falles zurück zu erhalten.
Anders als bei der Überweisung,
wo die Banken sich sowohl den Auftrag
als auch den Eingang auf dem Konto mit kleinen „Buchungsgebühren“ bezahlten liessen,
bezahlte bei dem neuen Zahlungsdienst
der Verkäufer eine prozentuale
Transaktionspauschale vom Kaufpreis.
Die Kunden ersteigerten fleissig Waren bei Ebay
und zahlten wie natürlich mit dem neuen Zahlungssystem.
Die Banken schauten zu und
verteufelten den neuen Dienst als unsicher,
unseriös und nicht empfehlenswert,
da viel zu unsicher.
Eine Alternative konnten sie allerdings nicht anbieten.
Paypal speicherte intern die Bankverbindung
eines jeden Zahlenden und Zahlungsempfängers
und so konnten fleissig die Zahlungen
international hin- und her überwiesen werden.
Zu der Zeit war eine „Auslandsüberweisung“
bei einer Bank noch „schwarze Magie“ und
nur mit gesonderten Verträgen und das auch
nur für langjährige Firmenkunden möglich.
Die Verrechnung funktionierte über
Partnerbanken im Ausland, die gegenseitige Verrechnungskonten besitzen mussten.
An der Einstellung der Banken hat sich
seither nicht wirklich viel geändert.
Mit einer Ausnahme: Mittlerweile hat sich
der Bundesverband der Banken in
Deutschland nach langen und zähen
Gesprächen zu einer eigenen Lösung
durchgerungen: paydirekt.
Aber mal im Ernst. Wenn du schon schon jahrelang paypal nutzen würdest, was würde dich an einer deutschen Lösung interessieren?
Noch dazu, wenn die keiner deiner
Zahlungsempfänger nutzt und internationale
Zahlungen mangels Akzeptanz damit immer
noch nicht durchgeführt werden können.
Die Frage kann sich jeder, bis auf die Banken,
selbst beantworten.
Die Wahrheit ist, dass die Zukunft
gnadenlos verschlafen wurde und damit
paypal erst groß werden konnte.
Ausgangspunkt war definitiv
das Beschreiten eines neuen Wegs,
der bis dahin noch vollkommen unbekannt war.
Das Ergebnis ist, dass einer der Gründer
heute Multimilliardär und weltbekannt ist.
Es ist Elon Musk, der aktuell mit der
nächsten Innovation, einem Elektroauto
mit großer Reichweite und dem zugehörigen „Tankstellennetz“ Furore macht.
Mit seiner Firma Tesla.
Jetzt ist die Autoindustrie dabei,
große Augen zu machen.
Sie versucht, mit den gleichen Mitteln
wie die Banken, das Konzept madig zu machen:
Zu teuer, zu geringe Reichweite (obwohl fast überall Schnellade-Station vorhanden sind) und zu unsicher.
DIe Autoindustrie wird genauso
gerade von der Realität überholt und
kann von Glück reden, dass die Produktion
des Elektro-Golf-Konkurrenten
von Tesla gerade noch stockt.
Was kannst du aus dieser Geschichte
für dich mitnehmen?
Das Fazit:
Sei innovativ und gehe neue Wege,
die bis dato noch niemand eingeschlagen hat.
Biete Produkte und Dienstleistungen an,
die komplett neu sind und ein
dringendes Problem deiner Kunden lösen.
Nimm dir Zeit für dich, um Innovationen
zu erkennen und vielleicht sogar
einfach nur Verfahren aus anderen Branchen
für deine eigene Branche einzuführen.
Viel Spaß beim Entdecken neuer Möglichkeiten.
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